„Die Bedrohungslage verschärft sich stetig“
Andreas Neumann ist Centerleiter für Integration-, Security- und Application Management bei der Komm.ONE und Fachmann für sichere IT-Infrastruktur. In dieser Eigenschaft sprach er am 3. Juli 2025 beim Kongress Baden-Württemberg 4.0 über das hochaktuelle Thema: digitale Resilienz. Im Interview erklärt er, was es damit auf sich hat.
Baden-Württemberg 4.0 hat der digitalen Resilienz ein ganzes Fachforum gewidmet, an dem Sie mitgewirkt haben. Was meint dieser Begriff genau?
Digitale Resilienz ist die Fähigkeit von Individuen oder Organisationen, sich an die Herausforderungen und Veränderungen der digitalen Welt anzupassen, aber auch diese zu bewältigen und gestärkt daraus hervorzugehen. Zum einen stehen dabei technische Kompetenzen im Fokus wie der sichere Umgang mit digitalen Technologien, Cybersecurity oder das Verhindern von Datenverlusten. Zum anderen spielen psychologische und soziale Aspekte eine Rolle, etwa die Bereitschaft, sich auf Veränderungen einzulassen, lösungsorientiert zu handeln und in Verbünden zu kooperieren.
Warum ist das so ein wichtiges Thema?
Organisationen, wie zum Beispiel öffentliche Verwaltungen, sind heute stark von digitalen Technologien abhängig. Die Bedrohungslage durch Cyberangriffe, technische Störungen und Datenverluste verschärft sich zudem stetig. Das macht digitale Resilienz zu einem so zentralen Thema.
Was tut die Komm.ONE bereits dafür?
Wir bieten unseren Kunden zu vielen Aspekten der digitalen Resilienz heute schon diverse Unterstützungs-, Beratungs- und Lösungsangebote an. Es gibt beispielsweise umfangreiche Informationsangebote und Trainings zur Cybersecurity oder Resilienz-Trainings.
Außerdem investiert die Komm.ONE umfänglich in technische Lösungen und Innovationen, um die Cybersicherheit zu gewährleisten und weiter zu erhöhen. Der eigenständige Betrieb der Komm.ONE-Rechenzentren und des Kommunalen Verwaltungsnetzes - kurz KVN BW – tragen unter anderem dazu bei. Das KVN BW wird durch Rahmenvertragspartner infrastrukturell bereitgestellt und mittels Cybersicherheitsfunktionen zusätzlich am Übergang zum Internet abgesichert.
Dazu führt die Komm.ONE regelmäßig unterschiedlichste Präventionsmaßnahmen für ihren souveränen IT-Betrieb durch, um eventuelle Vorfälle frühzeitig entdecken und schnell reagieren zu können.
Wie kann man die digitale Verwaltung in Baden-Württemberg für die Zukunft wappnen und noch resilienter machen?
Durch eine Vielzahl von strategischen und operativen Maßnahmen. Der Ausbau von Breitbandnetzen und die Modernisierung der digitalen Infrastruktur überall im Land könnten etwa dazu beitragen.
Die Cybersicherheit stärken würde auch ein flächendeckender Einsatz digitaler Verwaltungsdienstleistungen, die von der Komm.ONE zur Verfügung gestellt und beispielsweise über die zentrale Landesplattform Service-BW konzentriert werden. Denn so nutzen Kommunen alle Präventionsmaßnahmen zur Absicherung dieser digitalen Verwaltungsleistungen deckungsgleich, transparent und auch wirklich vollumfänglich.
Kräfte auf diese Weise zu bündeln, macht daher Sinn. Durch Zusammenarbeit zwischen den öffentlich-rechtlichen IT-Dienstleistern in Baden-Württemberg gibt es Synergieeffekte und Insellösungen werden so vermieden.
Über die Aktivitäten der Komm.ONE im Rahmen der Deutschen Verwaltungscloud entstehen aktuell noch weitergehende Zusammenschlüsse und innerbehördliche Kooperationen. Das bietet noch mehr Möglichkeiten, die Digitalisierungsstrategie für Verwaltungen aktiv weiterzuentwickeln, zu gestalten und neue Angebote für die Bürgerinnen und Bürger zu realisieren.
Erfahren Sie mehr über den Kongress Baden-Württemberg 4.0 am 3. Juli 2025 und die Diskussionsrunden und Fachforen, an denen drei Experten der Komm.ONE teilgenommen haben.