Cybersicherheit: Zentrale Herausforderung für die Kommunen
Vorbereitet sein und richtig auf Attacken reagieren
Stuttgart, 27. Juni 2024 – Mehr über die Gefahren lernen und sich auf den Ernstfall vorbereiten: Noch nie war das auch für Kommunen so wichtig wie heute. Möglichkeiten zum Austausch mit renommierten Fachleuten, wie sie beispielsweise die Komm.ONE an ihrem Cybersecurity-Tag bietet, können in stürmischen Zeiten einen wichtigen Beitrag leisten
Am Wochenende war es wieder soweit: Heise meldete, eine Immobiliengesellschaft der Volksbanken sei angegriffen worden. Die Beute könnten Daten von zehntausenden Kunden sein wie Kontendaten oder Steuernummern. Meldungen dieser Art gehören neuerdings fast zum Alltag. Das Thema Cybersicherheit hat inzwischen eine nie dagewesene Brisanz und Dynamik. Die Bedrohungen werden multipler. Täter entwickeln immer neue Taktiken, um Mensch und Technik gekonnt zu manipulieren. Und mit Künstlicher Intelligenz (KI) haben sie auch Werkzeuge in der Hand, die ihnen ein ganzes Universum an neuen Möglichkeiten bieten, ohne dabei großes Know-how zu erfordern. Im Zeichen dieser Entwicklungen stand auch der 2. Cybersecurity-Tag der Komm.ONE am 20. Juni 2024.
Kommunen im Fadenkreuz der Täter
Kriminalität, Krieg und Terrorismus - auch die Motive, in fremde Systeme einzudringen und dort Schaden anzurichten, sind vielseitiger geworden. Kommunen sind für die Täter attraktive Ziele, weil sie zur kritischen Infrastruktur gehören und große Datenmengen verwalten. Das bietet großes Potential für Erpressungen, aber ebenfalls für Akteure, die Chaos und Verunsicherung auslösen möchten und deren eigentliches Angriffsziel das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in den Staat ist.
Die Fälle häufen sich
Der Vorstandsvorsitzende der Komm.ONE William Schmitt erinnerte daher in seiner Begrüßungsrede beim Cybersecurity-Tag der Komm.ONE letzten Donnerstag unter anderem an jüngste Vorfälle wie die DDoS-Attacken auf Mitgliedsstaaten der EU während der Europawahlen oder die Angriffe auf Mail-Accounts und Clouddaten politischer Parteien. Der digitale Raum sei schon längst zu einem Raum zwischenstaatlicher Auseinandersetzung geworden.
Resilienz durch vorausschauendes Handeln
Die zunehmende Bedrohungslage erfordert Aktivität. Notfallpläne und Kooperationen können ein Auffangnetz bieten, veranschaulichte Prof. Dr. Alexis von Komorowski, Hauptgeschäftsführer des Landkreistags Baden-Württemberg, der im Anschluss an William Schmitt sprach. Wie wertvoll es sein kann, im Ernstfall so einen Aktenordner im Schrank haben, zeigte im weiteren Verlauf des Tages der Erfahrungsbericht des Oberbürgermeisters von Mössingen, Michael Bulander. Letztes Jahr war seine Stadt zum Opfer von Hackern geworden. Mit nur einem Griff in den Schrank zu wissen, was man tun muss, wen man wie kontaktieren kann, begrenzt den Schaden und schont einige Nerven.
Mut zu mehr Praxis
Wie aber erstellt man so ein Notfall-Handbuch? Julia Schütze, Gründerin des Cyber Policy Hauses, hielt einen Vortrag über Cybersicherheitsübungen und wie sie dabei helfen. In einem zusätzlichen Workshop durften einige Teilnehmenden mittels eines Kartenspiels erste Gedanken entwickeln zu verschiedenen, erdachten Vorfällen. So entstehen erste Ideen für einen Plan B.
Wer sind die Täter?
Wie denken sie? Warum schlugen sie diesen Weg ein? Wie manipulieren sie ihre Opfer? Mark T. Hofmann gab den Anwesenden einen Einblick in die Welt der Täter. Der Kriminal- und Geheimdienstanalyst zeigte außerdem überzeugende Deepfakes, die dank KI inzwischen schnell hergestellt sind und erahnen ließen, was uns in Zukunft erwartet.
Die beste Firewall: Gesundes Misstrauen
Das erste Einfallstor für jedes System ist immer der Mensch. Das bewiesen die Ausführungen und anschaulichen Fallbeispiele der Experten und Expertinnen eindrücklich. Aber wer um die Tricks der Täter weiß, wird schneller aufmerksam und hinterfragt auch scheinbar Selbstverständliches. Denn nur, was man kennt, erkennt man auch. So leisten Events wie der Cybersecurity-Tag der Komm.ONE wichtige Aufklärungsarbeit.
Das komplette Programm mit allen Referenten und Referentinnen finden Sie hier.
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Über die Komm.ONE
Die Komm.ONE ist eine Anstalt öffentlichen Rechts in gemeinsamer Trägerschaft der Kommunen und des Landes Baden-Württemberg mit Sitz in Stuttgart. Auftrag und Anspruch der Komm.ONE AöR ist die Sicherung der digitalen Souveränität der Gesellschaft, indem sie die Kommunen auf Basis von innovativen Cloud-Lösungen digital gestaltet.
Dazu beschafft, entwickelt und betreibt die Komm.ONE AöR im Rahmen ihres gesetzlichen Auftrags an ihren sieben Standorten mit über 1.600 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen Verfahren der automatisierten Datenverarbeitung und erbringt unterstützende Dienst-, Beratungs- und Schulungsleistungen.
Darüber hinaus unterstützt und berät die Komm.ONE als Vordenkerin und Partnerin die Kommunen und das Land in allen organisatorischen, prozessualen und strategischen Fragen der digitalen Transformation. Dabei bezieht sie auch die Erwartungshaltungen von Bürgern und Unternehmen mit ein, denn der Aufbau der digitalen Verwaltung wirkt sich ganz zentral darauf aus, wie wir in unseren Städten und Gemeinden zukünftig leben und arbeiten.
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